Knieoperationen
Anatomie des Kniegelenks
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Es besteht aus den knöchernen Strukturen des Oberschenkels, Unterschenkels und der Kniescheibe. Diese sind über eine Gelenkskapsel, zwei Seitenbänder und zwei Kreuzbänder miteinander verbunden.
Die Gelenkflächen sind mit hyalinem Knorpel überzogen, der in Kombination mit der Gelenkflüssigkeit für minimale Reibung und eine reibungslose Bewegung sorgt. Zwischen Oberschenkel und Unterschenkel befinden sich die halbmondförmigen Menisken, die aus kollagenreichem Faserknorpel bestehen. Sie sind für die Druck- und Kraftübertragung im Gelenk essenziell.
Degenerative und traumatische Knieverletzungen
Durch degenerative Abnutzung oder Verletzungen können Risse im Meniskus entstehen, die unbehandelt zu Knorpelschäden und einer vorzeitigen Arthrose führen können.
Meniskuschirurgie
Indikationen für eine operative Meniskussanierung mittels Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie) sind:
Lokale Knieschmerzen
Blockierungen in der Schwung- oder Standphase
Schwellungen und Instabilität
MRT-Befund mit Meniskusschädigung
Über zwei bis vier minimale Hautschnitte werden eine Spezialkamera und chirurgische Instrumente in das Gelenk eingeführt. Je nach Befund wird der geschädigte Meniskusanteil entfernt, geglättet oder genäht.
Postoperativer Verlauf: In der Regel kann das Krankenhaus am 1. postoperativen Tag unter Voll- oder Teilbelastung mit Unterarmstützkrücken wieder verlassen werden.
Vordere Kreuzbandruptur
Eine Kreuzbandruptur ist eine meist traumatisch bedingte Verletzung, bei der die Faserstruktur des vorderen Kreuzbandes teilweise oder vollständig reißt.
Funktion des vorderen Kreuzbandes
Das vordere Kreuzband stabilisiert den Unterschenkel gegenüber dem Oberschenkel und verhindert ein unkontrolliertes Vorgleiten des Unterschenkels. Aufgrund der hohen Kräfte, die für einen Kreuzbandriss nötig sind, treten häufig zusätzliche Verletzungen (Meniskus, Seitenbänder, Gelenkskapsel) auf.
Diagnose & Therapie
Diagnose: Klinische Tests und MRT-Bildgebung
Behandlungsmöglichkeiten:
Konservative Therapie: Physikalische Maßnahmen & gezielte Physiotherapie
Operative Therapie: Chirurgische Rekonstruktion des Kreuzbandes
Die Heilung kann durch die Verabreichung von ACP (autologes conditioniertes Plasma) unterstützt werden.
Langfristig kann eine unzureichend behandelte Kreuzbandverletzung das Risiko für eine Arthrose im Kniegelenk erhöhen.